Zum Gedenken an unseren Ehrenhornmeister Heinz Dumler

Zum Gedenken an ihren Ehrenhornmeister Heinz Dumler trafen sich die Jagdhornbläser der Jägerschaft Fichtelgebirge am Friedhof in Röslau. Hornmeister Stefan Klaubert (rechts) übergab die von ihm komponierte “Heinz-Dumler-Fanfare“ an Edith Dumler (Bildmitte) und Heiko Dumler (zweiter von links).

Das jagdliche Brauchtum begleitet Jägerinnen und Jäger bis zu ihrem ableben. Beim Begräbnis werden sie von ihren Jagdkameraden und den Jagdhornbläsern traditionell nach regionalen Gepflogenheiten verabschiedet, die sich eingebürgert haben und von einer zur nächsten Jägergeneration weitergeben werden. So wird zum Beispiel am Jägerhut auf der linken Seite ein Trauerbruch, also ein Zweig von Tanne, Fichte, Kiefer, Eiche oder Erle, mit der Nadel- bzw. Blattseite nach innen getragen. Nach dem Herablassen des Sarges und den Abschiedsworten der Geistlichen und Grabredner, spricht als letzter der Vertreter der Jägerschaft. Am Ende der Ansprache wird der Trauerbruch dem Verstorbenen ins Grab gelegt und die Bläser blasen die Signale “Jagd vorbei” und “Halali”. Dann treten die Jägerinnen und Jäger nacheinander zum Grab, nehmen den Hut mit der rechten Hand ab, lösen mit der linken Hand den Bruch, legen ihn auf den Hut und kippen ihn ins Grab. Dabei verabschieden sie sich mit den Worten „Waidmannsheil“ oder „Waidmannsruh“.

Leider konnten die Waidfrauen und Waidmänner in den letzten beiden Jahren, auf Grund der Corona-Pandemie, fast keine Beerdigungen besuchen und dieser Tradition nachkommen. Besonders die Jagdhornklänge fehlten beim letzten Gruß und Abschiednehmen. Deshalb trafen sich am vergangenen Mittwoch am Röslauer Friedhof die Jagdhornbläser der Jägerschaft Fichtelgebirge am Grab ihres Ehrenhornmeisters Heinz Dumler, um ihm am Vorabend seines 85. Geburtstages, nachträglich musikalisch mit Hörnerklängen zu gedenken. Heinz Dumler ist im Februar 2021 verstorben, war Gründungsmitglied der Bläsergruppe im Jahr 1955 und hat über 50 Jahre lang mit großem Engagement zum Aufbau der Jagdhornbläsergruppe beigetragen. Nach seinem Ausscheiden im Januar 2006 übernahm ich die Gruppe als neuer Hornmeister.

Im Bild (von links): Heiko Dumler, Edith Dumler und Stefan Klaubert

Heinz war ein sehr geselliger und lebensfroher Mensch, aber vor allem ein guter Freund. Er hat es mit seiner ganz besonderen Art und Weise immer wieder verstanden die Jagdhornbläser zusammenzuhalten und weiterzuentwickeln. Ganz besonders am Herzen lagen ihm dabei die Hubertusmessen und Kirchenauftritte. Hier konnte er als begnadeter Bläser sein Können und weiches Musikspiel unter Beweis stellen. Gleichzeitig war Heinz auch durch sein Solospiel auf dem Hirtenrufhorn über den Landkreis hinaus bekannt und ein gerne gesehener Gast, wie zum Beispiel beim Musikantenfest in Kleinschloppen.

Um Heinz Dumler ein ehrendes und anhaltendes Gedenken zu bewahren habe ich für meinen Bläserfreund eigens die „Heinz-Dumler-Fanfare“ komponiert und diese, im Namen der Jagdhornbläsergruppe der Jägerschaft Fichtelgebirge, in gerahmter Form an seine Witwe Edith Dumler und seinen Sohn Heiko Dumler übergeben. Wir wollen damit sein Andenken immer hochhalten und jedes Mal wenn wir diese Fanfare blasen an ihn denken.